Die Geschichte des mittlerweile über 140-jährigen Corps Hasso-Borussia lässt sich auf wenig Platz schlecht umfassend darstellen. Deshalb an dieser Stelle lediglich ein Überblick über die wichtigsten Momente in der Geschichte der Verbindung.
Das Corps Hasso-Borussia wurde am 12. Juni 1876 als drittes Corps in Freiburg gestiftet. Augenmerk des Corps war es, auch norddeutschen Studenten eine Anlaufstelle für ein gemeinsames Studium in Freiburg zu bieten, die in Zeiten beschwerlichen Reisens und schlechterer Kommunikationsmöglichkeiten die Gesellschaft von Menschen aus der gleichen Heimat durchaus zu schätzen wussten.
Die ersten Mitglieder des Corps rekrutierten sich aus einem zu dieser Zeit bereits etablierten Stammtisch: den Hasso-Borussen (Hessen steht hierbei für die Heimat der meisten Teilnehmer dieses Stammtisches, Preußen hingegen für das zu dieser Zeit Hessen übergeordnete Vaterland).
Zunächst verkehrten die Corpsmitglieder weiterhin als Stammtisch in verschiedenen Freiburger Gasthäusern, ehe 1898 das erste Corpshaus in der damaligen Bismarckstraße (heute Stefan-Meier-Straße) für den “Aktivenbetrieb” erworben wurde (Aktive bezeichnen in Studentenverbindungen die jüngeren Mitglieder, die das Verbindungshaus bewohnen und dort regelmäßige Veranstaltungen organisieren, ehe sie sich “inaktivieren” lassen und sich zur Gänze einem erfolgreichen Studium widmen).
Am 30. Juli 1914 schloss das Corps des Kriegsausbruchs wegen seine Türen, ehe es im Sommersemester 1919 wieder ins Leben gerufen wurde. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde noch eine Zeit lang versucht, sich den gleichschalterischen Wünschen der Machthaber zu verweigern, die eine Auflösung der Verbindungen verlangte. Spätestens nach Zwischenfällen wie dem Heidelberger Spargelessen aber konnte das vorläufige Ende der Corps in Deutschland nicht mehr verhindert werden. Im Folgenden wurden Zusammenkünfte der Mitglieder verboten, Juden zum Austritt gezwungen und das Corpshaus für die NS-Kameradschaft VIII beschlagnahmt.
Erst mehrere Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich erneut eine Tischgemeinschaft, diesmal unter dem Namen “Junge Hessen-Preußen”. 1951 wurde der Aktivenbetrieb wieder aufgenommen, 1956 dann das sich auch heute noch im Besitz des Corps befindende Haus in der Erasmusstraße 14 erworben, das früher der südbadischen Regierung als Gästehaus gedient hatte.